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Autologe Stammzelltransplantation und -spende

Spender:innenmedizin
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Die autologe (körpereigene) Stammzellspende erfolgt bei Patient:innen, bei denen eine Hochdosis-Chemotherapie geplant ist. Am häufigsten wird die Hochdosis-Chemotherapie bei Patient:innen mit Plasmazellerkrankungen (multiplem Myelom) oder malignen Lymphomen durchgeführt, seltener auch bei Keimzelltumoren oder Autoimmunerkrankungen.

Die Intensität der Hochdosis-Chemotherapie ist so stark, dass neben den bösartigen Zellen (Tumorzellen) auch das Knochenmark und somit die Blutbildung stark geschädigt wird, sodass es Wochen bis Monate bis zur Erholung bedürfte. Um eine rasche Erholung der Blutbildung nach Hochdosis-Chemotherapie zu gewährleisten, werden dem Patient:innen im Vorfeld autologe Blutstammzellen entnommen und eingefroren. Nach der Hochdosis-Chemotherapie werden die Stammzellen am Patient:innenbett aufgetaut und über einen zentralen Venenkatheter rückgegeben, um so die Zeit der sogenannten „Aplasie“ auf wenige Tage (ca. 2 Wochen) zu verkürzen.

Zur Stammzellsammlung müssen Stammzellen zunächst aus dem Knochenmark in das periphere Blut mobilisiert werden. Dies kann entweder im Anschluss an einer Chemotherapie („Mobilisationschemotherapie“, z.B. mit Cyclophosphamid) oder aus dem „Steady State“ (ohne Chemotherapie, nur mit Wachstumsfaktoren) erfolgen. Nach Chemotherapie zeigen Stammzellen eine deutlich gesteigerte Zellteilung, um so die Schädigung der Blutbildung zu kompensieren. Durch zusätzliche Stimulation mittels eines Wachstumsfaktors (G-CSF; welches zuhause eigenständig subcutan verabreicht werden kann) wird die unreife Blutbildung und Proliferation der Stammzellen enorm gesteigert, bis nach einigen Tagen Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut übertreten. Diese Überstimulation der Blutbildung ist für Patient:innen oftmals spürbar in Form von teils pulsierenden Schmerzen vor allem in Becken, Wirbelsäule, Oberschenkel, aber auch Brustbein und Schädel, begleitet von grippeartigen Beschwerden (Fieber, Kopfschmerzen). Die frühzeitige Einnahme von Schmerzmedikamenten (wie z.B. Paracetamol) kann die Beschwerden mildern.

Sobald eine ausreichende Zahl an Stammzellen im Blut messbar ist (ca. 20 Stammzellen/µl Blut), kann die Stammzellsammlung mittels Apherese erfolgen. Hierfür wird Vollblut über eine großlumige Entnahmekanüle entnommen, in einen Zellseparator geleitet und durch Zentrifugation in Plasma und zelluläre Bestandteile aufgetrennt. Die Schicht, in der sich die Blutstammzellen befinden, wird in einen Sammelbeutel geleitet, die übrigen Blutbestandteile werden dem:der Patient:in zurückgeführt. Eine Stammzellsammlung dauert bis zu 7 Stunden; bei rund zwei Drittel der Patient:innen reicht eine einmalige Apheresesitzung aus, um ausreichend Stammzellen zu gewinnen, bei manchen Patient:innen ist jedoch ein zweiter oder sehr selten auch ein dritter Apheresetag erforderlich. Bei günstigen Venenverhältnissen kann die Stammzellentnahme über 2 großlumige Zugänge an beiden Armen erfolgen, bei ungünstigen Venenverhältnissen ist die Anlage eines zentralen Venenkatheters zumeist über eine Halsvene erforderlich.

Die gewonnenen Blutstammzellen werden mit Gefrierlösung versetzt und in flüssigem Stickstoff tiefgefroren bis zur Verwendung aufbewahrt. Die Haltbarkeit von kryokonservierten Stammzellen beträgt ca. 10 Jahre.