Die Zahl der jährlich durchgeführten Blutstammzelltransplantationen steigt weiter stetig an. Zelltherapien stellen seit geraumer Zeit eine Therapieform dar, die sich durch innovative Forschungskonzepte und Erkenntnisse mit hoher Geschwindigkeit weiterentwickelt und eine unverszichtbare Grundlage für die Behandlung bestimmter Krankheiten, wie myeloischen Erkrankungen, bestimmten Leykämien, Plasmazellerkrankungen und malignen Lymphomen, bildet.
2020 wurden dem Register der European Society of Blood & Marrow Transplantation (EBMT) 45.365 hematopoetische Transplantationen bei 41.016 Patient:innen gemeldet. Davon waren 18.796 (41%) allogene (fremde Stammzellen) und 26.568 (59%) autologe (Patient:innen-eigene) Stammzelltransplantationen.
Allogene Stammzelltransplantationen werden vor allem bei myeloischen Erkrankungen (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom, myeloproliferative Neoplasien) sowie akuter lymphatischer Leukämie durchgeführt. Autologe Stammzelltransplantationen hingegen finden vor allem bei Plasmazellerkrankungen und malignen Lymphomen statt.
Seit wenigen Jahren findet auch eine neue Art der Immunzelltherapie routinemäßig in der Klinik Anwendung: Die dazu verwendeten sogenannten Chimärischen Antigenrezeptor T Zellen (CAR-T Zellen) sind patient:inneneigene Immunzellen, die außerhalb des Körpers gentechnisch verändert und gegen Oberflächenmerkmale auf den Tumorzellen des Patient:innen abgerichtet werden.